Sicher im Netz


Da ich in den letzten Wochen oft darüber gesprochen habe, wie man sich diverse mediale Inhalte auf einfache Weise komplett kostenlos zulegen kann, ist es jetzt mal an der Zeit, über das Thema “Sicherheit” zu sprechen.

Themen wie Werbeanzeigen sind seit Jahren ein Thema, und auch wenn die Google-Suche für die meisten wie der sichere Hafen der Netzwelt scheint, ist sie das oft nicht. Täglich fallen Menschen auf der ganzen Welt auf Phishing oder Dummy-Webseiten rein.

Damit euch das nicht passiert, sind hier ein paar Tipps, wie ihr euch lästige Betrüger und zeitraubende Werbeanzeigen vom Hals haltet:

Werbe- und Popup-Blocker

Niemand mag Popups und Werbung. Leider ist es zum Standard geworden, dass jede Seite dich mit mindestens einem Werbe-Popup bombardiert – noch bevor du auch nur einen Blick auf den eigentlichen Inhalt werfen konntest. Deswegen möchten wir in der ersten Kategorie über Browser-Add-ons reden, die einem das zeitraubende Wegklicken von Onlinewerbung ersparen.

01. uBlock Origin

uBlock Origin ist der mit Abstand beste Werbeblocker, den man installieren kann. Die Entwickler sind immer sehr schnell damit, auch die neusten Maßnahmen von Webseiten wie YouTube, Google oder Instagram zu blockieren. Außerdem wird das Add-on nach einer strikten open-source Politik entwickelt.

02. Popup Blocker (strict)

Jeder kennt es: Man klickt aus Versehen auf eine freie Stelle auf einer Webseite und plötzlich landet man bei einem Online-Casino oder einer Anime-Figur mit unproportional großen Brüsten. Mit diesem Add-on jedoch lässt sich das ein für alle Mal vermeiden. Sollte es mal dazu kommen, dass also ein Popup aufgehen möchte, so bewirkt das Add-on, dass zuerst ein Dialogfenster auftaucht, durch welches das Öffnen des Popups entweder erlaubt oder abgelehnt werden kann.

03. Behind The Overlay

In manchen Fällen jedoch sind die Webseitenbetreiber so dreist und bauen ein Overlay, also eine Art digitale Wand, in ihre Webseite ein, welche aktiviert wird, sollte die Seite erkennen, dass ein Benutzer einen Werbeblocker installiert hat. Behind The Overlay löst dieses Problem. Mit nur einem Klick auf das Add-on wird jedes Seitenoverlay unsichtbar und die Seite lässt sich ganz normal anschauen.

04. I don't care about cookies

Auch Cookie-Popups gehören zu den ungebetenen Gästen des Online-Verkehrs. Aber auch dafür gibt es ein Add-on, welches ganz automatisch jegliche Art der Cookies ablehnt, die abzulehnen sind. Kein nerviges Rumgescrollen und Suchen nach dem “Ablehnen” Button, nur um dann doch aus Versehen auf “Alles annehmen” zu klicken.

Browser

Einige von euch, besonders die Apple Nutzer, werden sich jetzt sicher fragen, ob man diese Browsererweiterungen nur auf Windows Geräten nutzen kann, und die Antwort ist ein klares “nein”!

Mit ein paar Tricks könnt ihr die Erweiterungen sogar auf euren iOS-, MacOS- und Android-Geräten laufen lassen.

Windows / MacOS

01. Firefox

Ob man es glaubt oder nicht: Firefox gehört immer noch zu den beliebtesten und vor allem zu den Browsern mit den besten Privatsphäreeinstellungen. Der ehemals beliebteste Browser der Welt bietet des Weiteren einen eigenen Store für Add-ons. Durch die Erweiterung “Install Chrome Extensions” ist es jedoch möglich, auch Erweiterungen aus dem Chrome Web Store zu installieren.

02. Brave

Brave ist ein Browser, der sich auf das Thema Privatsphäre spezialisiert hat. Deswegen bietet er außer den zusätzlichen Einstellungen einen eingebauten Werbeblocker, welcher aber nicht mit uBlock Origin vergleichbar ist. Wer es also etwas weniger kompliziert mag, für den reicht Brave aber aus. Sollte man allerdings trotzdem zusätzliche Add-ons installieren wollen, so ist auch das kein Problem, da Brave auf Chromium basiert, also auf dem Browser-Grundgerüst von Google. Erweiterungen können auch hier ganz einfach aus dem Chrome Web Store installiert werden.

iOS

01. Orion

Orion ist der einzige Browser, für iOS-Geräte, mit welchem es möglich ist Chrome-Extensions zu installieren. Dazu gesagt sei aber noch, dass der Browser sich in der Beta-Phase befindet und es möglich ist, dass bei manchen Erweiterungen Fehler auftreten können. Die Entwicklung des Browsers kann aber mitverfolgt werden, sollte man sich dafür interessieren oder Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge haben.

02. Brave

Den Brave Browser gibt es auch als App für iOS, allerdings fehlt die Kompatibilität für Chrome Extensions. Trotzdem bleiben die meisten Security-Features erhalten und der eingebaute Werbeblocker ist auch vorhanden.

Android

01. Kiwi Browser

Genau wie der Orion Browser, kann der Kiwi Browser Erweiterungen aus dem Chrome Web Store installieren. Kiwi ist ein sehr leichter Browser, der aber viele Einstellungen bietet für Leute, die sich auskennen. Ansonsten handelt es sich hier um ein sehr rundes Gesamtpaket und alle, von mir getesteten Erweiterungen liefen ohne Probleme.

Brave

Genau wie für Windows, MacOS und iOS gibt es den Brave Browser in der abgespeckten Version natürlich auch für Android-Geräte.

Weitere Apps und Tipps

01. AdGuard

AdGuard funktioniert etwas anders als die zuvor vorgestellten Browser-Extensions. Um es einfach auszudrücken, verhindert AdGuard durch ein DNS-Protokoll, dass Webanfragen von bekannten Werbetreibenden nicht an euer Gerät weitergegeben werden. Das bedeutet quasi, dass die Verbindung zwischen euch und der Werbedomain blockiert wird. Der Vorteil daran ist, dass es AdGuard als eigenständige App gibt, sowohl für Android und iOS, aber auch als Browser Add-on. Ihr müsst also nur die App herunterladen, einen Schalter umlegen und die Werbung auf eurem ganzen Gerät wird blockiert. Das hat den Vorteil, dass Ihr einfach jeden Browser nutzen könnt. Allerdings ist diese Art, Werbung zu blockieren, manchmal nicht so effektiv wie die anderen Methoden – besonders nicht so gut wie uBlock Origin. Eine einfache Erklärung könnt Ihr außerdem hier finden.

02. Tor Browser

Auch wenn manchen vielleicht der Tor Browser kein Begriff an sich ist, wird er jedoch vielen dunkel als der “Darknet” Browser bekannt sein. In Wirklichkeit handelt es sich aber auch nur um einen Browser, der sich über ein verschlüsseltes Netzwerk, das “Tor-Netzwerk” verbindet. Ihr könnt damit jede Webseite aufrufen, genauso wie mit jedem anderen Browser auch. Der einzige Unterschied ist, dass eure Nutzerdaten verschlüsselt und anonymisiert werden und somit schwieriger zurückzuverfolgen sind für die Webseiten, die ihr besucht. Natürlich ist es auch zusätzlich noch möglich, Links aufzurufen, die die Domainbezeichnung .onion tragen, also “Darknet” Links aufzurufen. Das ist aber ein ganz anderes Thema und würde hier den Rahmen sprengen. Wichtig ist nur zu wissen, dass auch Seiten wie Reddit oder Facebook .onion Links haben. Im Darknet ist also nicht alles Drogenmarkt oder Auftragsmord. Tatsächlich ist es mehr für Pressefreiheit und Persönlichkeitsrechte gedacht.

03. Mullvad

Das Thema “VPN” ist auch ein sehr komplexes. Deswegen werde ich versuchen, kurz den Nutzen und einige Vorzüge eines VPNs darzulegen. Ein VPN verschlüsselt deine Daten, wenn du Webanfragen tätigst. Ein Vorteil davon ist zum Beispiel der Schutz vor Angriffen, solltest du dich in einem öffentlichen Netzwerk befinden, wie man es beispielsweise von der Deutschen Bahn kennt, oder aus Fastfood-Restaurants. Außerdem ist die Verschleierung der eigenen IP-Adresse auch immer dann gut, wenn Webseiten einen Geoblock haben. Beispielsweise können Webseiten, die Fernsehstreaming anbieten, aus dem Ausland oft nicht aufgerufen werden, meist aus rechtlichen Gründen. Auch beim Online-Shopping kann es von Vorteil sein, ein VPN zu benutzen, da viele Anbieter zusätzlich zur Verschleierung der IP-Adresse auch noch weitere Sicherheitsfunktionen wie Phishing-Schutz etc. integriert haben. Außerdem ist es bei manchen Shops möglich, mit Hilfe eines VPNs vorzugaukeln, man wäre in einem anderen Land, was es möglich macht, Geld durch verschiedene Währungskurse zu sparen.

Eine ausführlichere Erklärung gibt es in diesem Thread.

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