Buchkritik: 22 Bahnen - Caroline Wahl

ISBN 978-3-8321-6803-2 | 208 Seiten | 22 € | DuMont


Eigentlich versuche ich mich ja von sogenannten “Bestsellern” fernzuhalten. Allerdings bin ich, als ich in den letzten Wochen so in den Lokalzeitungen gestöbert habe, nicht darum herumgekommen, immer wieder auf den Namen “Caroline Wahl” zu stoßen. Artikel wie “Caroline Wahl stellt in Rostock ihr neues Buch vor – „Windstärke 17“ spielt auf Rügen und “NDR Buch des Monats Mai: "Windstärke 17" von Caroline Wahl”, schafften es dann letztendlich doch etwas, mein Interesse zu wecken. Ich muss zugeben, dass sich meine Bekanntschaft mit von der Küste stammender Literatur lediglich auf die Grabbelkiste im nächsten Bahnhofskiosk beschränkt war, welche ich auch nur konsultiert hatte, sollte ich auf einer Urlaubreise mal vergessen haben, ein Buch einzupacken. Ostseeliteratur bedeutete für mich schlechte Krimis und pathetische Strandschnulzen, mit obligatorischem Leuchtturm-Cover. Nichtsdestotrotz wollte ich dem Ganzen ganz unvoreingenommen mal eine Chance geben und muss ehrlich sagen, dass ich es nicht bereut habe.

Aber fangen wir erstmal bei den Basics an. Ich habe mich dafür entschieden, mich als Erstes mit “22 Bhanen” zu beschäftigen, da es Wahls Debütwerk ist und das zweite Buch außerdem auf dem Kontext des Ersten aufbaut.

Inhalt

Doch fangen wir erstmal ganz von vorne an. Worum geht es in dem Buch überhaupt?

Tilda ist Mathematikstudentin und im Endstadium ihres Masterstudiums. Als ihr Professor ihr vorschlägt, sich auf eine Promotionsstelle in Berlin zu bewerben, wird sie nachdenklich. Tildas Mutter ist Alkoholikerin, doch damit hat sie sich schon seit einer Weile abgefunden. Im Zentrum ihrer Sorgen um einen potenziellen Umzug nach Berlin steht allerdings etwas anderes: Ihre kleine Schwester Ida. Die Fünftklässlerin ist ein sehr kreatives, aufgewecktes Mädchen, doch ganz dem Alter entsprechend auch noch zu etwas zu naiv und zu unselbstständig, um ganz alleine mit der Situation ihrer Mutter umzugehen. Tilda entschiedet sich, also ihre potenziellen Umzugspläne noch solange geheim zu halten, bis sie Ida darauf vorbereitet hätte, alleine zu “überleben”. In ihrer Freizeit schwimmt Tilda immer genau 22 Bahnen, fast jeden Tag im Freibad. Plötzlich taucht zusätzlich zu ihren ganzen Problemen auch noch ein bekanntes Gesicht aus der Vergangenheit auf. Viktor, der große Bruder ihres verstorbenen Freundes, und ganz plötzlich fühlt sich für sie gar nichts mehr logisch an.

Charaktere

  • Tilda ist eine nachdenkliche Person. Sie neigt zu Tagträumen, die ihr vor allem helfen, die Passagen ihres Lebens zu navigieren, die sich nicht durch Logik und Planung, sondern nur durch Emotionalität navigieren lassen. Nichtsdestotrotz ist sie ein starker Charakter, der eigentlich meistens weiß, was er will, sollte es nicht einmal dazu kommen, dass Gefühle wie Liebe oder ihre diversen Gefühle der Unzulänglichkeit mit ins Spiel kommen. Beispielsweise ist ihr der Umgang mit ihrer kleinen Schwester Ida wichtiger als die meisten anderen sozialen Verpflichtungen, was unter anderem ihrem hochangesiedelten Verantwortungsbewusstsein geschuldet ist, welches sich, dank fehlendem Vater und alkoholkranker Mutter, schon in jungen Jahren sehr stark ausgeprägt hat. Auf der anderen Seite hat sie jedoch Schwierigkeiten, Menschen außerhalb ihres kleinen Kreises an sich heranzulassen.

  • Ida ist ein sehr aufgewecktes Mädchen. Kreativ und malt für ihr Leben gerne. Auch wenn Ida, im Gegensatz zu ihrer Schwester, oft überschwänglich wirken kann, ist sie in ihrem Inneren doch zurückgezogener und verschlossener, als sie nach außen zeigt. Das Thema “Freundschaften schließen” war für Ida schon immer eine große Hürde, und für gewöhnlich spricht sie eher von Klassenkameraden als von Freunden. Sollte sie überhaupt mal über Gleichaltrige sprechen. Im Zentrum ihres Lebens steht Tilda, die nicht nur ein Mutterersatz für sie darstellt, sondern auch gleichzeitig eine Art Anker, der ihr überhaupt erlaubt, sich irgendwo sicher zu fühlen. Für Ida ist die ganze Situation mit ihrer Mutter etwas erträglicher, da sie noch zu jung ist, um ihre Mutter “glücklich” erlebt zu haben. Wenn Ida mal versucht, Gefühle auszudrücken, dann meist nur durch ihre gemalten Bilder.

  • Viktor ist ein zunächst etwas flach wirkender Charakter. Gutaussehend, erfolgreich, hoch intelligent. Doch mit der Zeit tun sich ein paar Dämonen in seiner Persönlichkeit auf. Der Tod seiner Familie hat ihm mehr zugesetzt, als er zeigen kann. Er stellt für Tilda eine Art Hoffnungsschimmer im sonst so tristen und monotonen Kleinstadtalltag dar. Außerdem lässt er sie an eine bessere Zeit denken, eine Zeit, in der sein Bruder, ihr Freund Ivan, noch gelebt hat. Viktor wirkt wie ein Alien in einer Welt, aus der Tilda am liebsten flüchten möchte, doch wegen ihrer familiären Verpflichtungen nicht kann.

  • Marlene ist Tildas beste Freundin, auch wenn die beiden in verschiedenen Welten leben. Ihre Familie entspricht dem Idealbild. Gemeinsames, üppiges Essen am Abendbrotstisch. Der Vater ist Arzt und um Geld hat sich in Marlenes Familie noch nie jemand Gedanken machen müssen. Trotzdem verbindet die beiden eine enge Freundschaft, die jedoch seitens Tillas mehr hinterfragt wird als andersrum.

  • Ivan ist Viktors kleiner Bruder. Tilda und Marlene haben Viktor mehr oder weniger zufällig kennengelernt, was vor allem seiner Tätigkeit als Drogendealer geschuldet war. Die beiden Freundinnen verbrachten den ganzen Sommer mit ihm, und es kristallisierte sich schnell heraus, dass die Dreierklicke eine ganze besondere Verbindung hat. Leider gipfelt die Freundschaft der Drei im Tod Viktors, welcher von den beiden anderen nur dürftig verarbeitet wird.

  • Tildas und Idas Mutter, ist ein sehr komplexer Charakter, auch wenn nur wenige Informationen über ihre Vergangenheit zur Verfügung stehen. Das Offensichtliche ist, dass sie Alkoholikerin ist. Von Tildas Vater wurde sie verlassen, was wahrscheinlich auch einer der Gründe für ihre Alkoholsucht ist. Das lässt sich daraus schließen, dass Tilda von Zeiten spricht, als ihr Vater noch Teil der Familie war, in denen ihre Mutter noch nicht getrunken hat. Idas Vater ist auch abwesend, allerdings trat dieser niemals als Teil der Familie auf. Seine Identität ist den beiden Mädchen auch gänzlich unbekannt. Einem Beruf geht sie nur gelegentlich nach. Meistens muss Ida unter ihren Attacken leiden. Des Öfteren geraten die beiden aneinander, wenn die Mutter betrunken ist und gemeinsam mit Ida kochen, oder etwas anderes machen will, wozu weder sie noch in der Lage ist, noch seitens Ida Lust dazu besteht. Oft kommt es bei ihren manischen Episoden dann auch zu Verletzungen. Ich denke, dass die Mutter der beiden Mädchen sich eigentlich auch nur nach Harmonie, nach Ruhe und nach Ordnung sehnt. Jedoch sind es ihre mangelnde Impulskontrolle, ihre verzweifelte Suche nach Liebe und die Überforderung mit dem Mutterdasein an sich, die es ihr unmöglich machen, das Leben zu führen, das sie sich eigentlich so sehr wünscht. Meist zu Leiden der beiden Kinder.

Kritik

Wie schon oben erwähnt, bin ich mit wenigen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich muss aber auch zugeben, dass Coming-of-Age-Romane oder “Bildungsroman” im Deutschen eine meiner heimlichen Schwächen sind. Deshalb möchte ich mit den positiven Aspekten anfangen. Was ich am meisten mochte, und ich denke auch, dass das einer der Hauptgründe für den Erfolg des Buches ist, sind die Dialoge. Wahl schafft es, die Dialogsprache sehr alltäglich, aber dadurch gleichzeitig auch so nachvollziehbar zu gestalten, dass es einem manchmal vorkommt, als würden die Charaktere direkt zu einem selbst sprechen. Ich mochte den inneren Monolog von Tilda. Wie sie immer wieder versuchte, ihre Taten im Angesicht ihrer vielen Komplexe und Vorbelastungen zu rechtfertigen, nur um dann sowieso auf etwas ganz anderes zu achten, weil das Leben nun mal nicht berechnet werden kann. Doch jeder Schritt, den sie vornimmt, ist so nachvollziehbar, wirkt so leicht, obwohl doch alles um sie herum so schwer ist. Diese tiefen Gedanken haben mich nicht nur durch das ganze Buch getragen. Sie haben mir auch maßgeblich geholfen, mich in Tilda und jede andere Figur hineinversetzen zu können.

Genau zu spüren, was in Tilda vorgeht, wenn Viktors eisiger Blick das erste Mal auf sie trifft, oder das Zittern in der Stimme ihrer Mutter zu spüren, sollte sie wieder einmal getrunken haben, hat besonders den angespannteren Passagen des Buches zu wirklich tiefergehenden Spannungsmomenten verholfen.

Ein weiterer maßgebender Punkt für mich waren die Dynamiken zwischen den Charakteren. Ida, die plötzlich anfängt, mit Viktor Textnachrichten auszutauschen, obwohl nicht einmal Tilda seine Nummer hat. Oder auch wie Tilda gleichzeitig stark sein kann, wenn es um ihre kleine Schwester geht, jedoch auch manchmal daran zweifelt, ob sie wirklich die Roller der “Ersatzmutter” übernehmen kann und ob sie Ida überhaupt zu einem eigenständigen Menschen formen kann, wenn sie selber doch oft so unentschlossen ist.

Jede gute Coming-of-Age-Geschichte braucht gutgeschriebene, nachvollziehbare Charaktere, die aber über Ecken und Kanten verfügen. Es braucht nun mal die Träumer, die Versager und die Helden, doch es muss nahbar bleiben. Ich fand es immer gut, dass Tilda sich so gut erklären konnte. Auch wenn es ihr manchmal schwer fiel, von ihrem persönlichen Weg abzukommen, sollte sie etwas wittern, was ihr vielleicht nicht so ganz geheuer war. Man könnte annehmen, dass dies natürlich nur ihrer üblen Kindheit und der suchtkranken Mutter geschuldet ist. Auf der anderen Seite mochte ich es auch, dass Tilda manchmal so ambivalent sein konnte, ohne dafür gleich die ganze Welt zu verteufeln und selber zynisch zu werden. Auch wenn dies sicher oft der einfachere Weg gewesen wäre. Wahls Hauptcharakter besitzt für mich eine der wichtigsten Eigenschaften einer guten Heldin: Bescheidenheit im Angesicht einer Welt, die sich viel zu oft von einem abwendet.

Das alles, in Symbiose mit dem so alltäglich wirkendem Schreibstil, gestaltet die ganze Geschichte rund um die zwei Schwestern aus der Fröhlichstraße, sehr zugänglich für jeden, der vielleicht einfach mal seinen eigenen vier Wänden entfliehen möchte. Doch es ist auch wahrlich kein leichtes Buch gewesen. Die Passagen über Alkoholismus, Tod und die daraus resultierende Verzweiflung sind vielleicht auch nichts für jedermann.

Trotzdem würde ich generell allen eine Empfehlung aussprechen, die doch vielleicht gerne mal dem literarischen Voyeurismus frönen und es mögen, sich einfach mal im Leben von anderen zu verlieren, auch wenn es nur in Gedanken sein sollte.

Tatsächlich habe ich nicht viel Negatives über das Buch zu sagen. Ich finde, dass manche “Aufzählpassagen” kürzer gestaltet werden könnten. Schon klar, dass es als Stilmittel dazu dienen kann, Tristes zu vermitteln und die Geschichte etwas zu entschleunigen, aber manchmal hat mich das beim Lesen ein bisschen irritiert. Außerdem finde ich, dass Viktors Charakterentwicklung zwar grundsätzlich nachvollziehbar ist, aber in einigen Teilen des Buches zu sehr durch Tildas innere Monologe vorangetrieben wird, ohne dass sein Charakter nun wirklich etwas Aktives tut. Manchmal finde ich, dass sich zu viel auf Implikationen seinerseits verlassen wird, was für mich oft dazu geführt hat, dass die Dialoge und die Geschichte etwas unbeholfen gehemmt wurden, ohne dass dann wirklich etwas Bahnbrechendes passierte.

Doch alles tut der ganzen Geschichte am Ende keinen Abbruch und ist nur ein marginales Rumgenörgel meinerseits.

Da dies die erste Buchkritik meinerseits ist, habe ich mir ein vorübergehendes Bewertungssystem ausgedacht, welches ich aber bei Bedarf nochmal abändern werde. Verbesserungsvorschläge gerne in die Kommentare.

Charaktere
★★★★★★★★☆☆

Dialoge
★★★★★★★★★★

Atmosphäre

★★★★★★★☆☆☆

Schreibstil

★★★★★★★★☆☆

Zugänglichkeit

★★★★★★★★☆☆

Endwertung

★★★★★★★★☆☆

Etwas zur Autorin

Caroline Wahl wurde 1995 in Mainz geboren. Sie wuchs nahe Heidelberg und Stuttgart auf und studierte Germanistik und Deutsche Literatur in Tübingen und Berlin. Nach dem Studium arbeitete sie beim Diogenes Verlag in Zürich und schrieb während dieser Zeit ihren ersten Roman "22 Bahnen" in nur drei Monaten. Unter anderem führte sie Ihre Verbundenheit zum Meer 2022 nach Rostock, wo sie für eine Kommunikationsagentur tätig war. Nach dem Erfolg Ihres Debütromans ist sie nun als freie Schriftstellerin in Rostock tätig.

Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wo die Wurzeln des Buches liegen, habe ich mir über die letzten Tage diverse Interviews angeschaut und muss leider sagen, dass ich aus mehreren Gründen doch etwas enttäuscht wurde.

Das erste Interview war mit dem großartigen Matze Hieschler vom YouTube-Kanal “Hotel Matze”, den ich nur wärmstens empfehlen kann.

Schon der Einstieg schreckte mich etwas ab. Man sieht eine für den Kanal so eigentümliche Schwarz-Weiß-Aufnahme. Ein Auszug aus der Mitte des Interwies. Caroline Wahl sitzt mit Micro-Pony am Mikrofon und redet darüber, dass sie eine der bekanntesten Autorinnen in Deutschland werden möchte. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber bei Sowas muss ich schon immer etwas aufstoßen. Und versteht mich nicht falsch: Ich habe grundsätzlich nichts gegen etwas Ehrgeiz, trotzdem bin ich nicht sicher, ob das der sympathischste Einstig für ein solches Format ist. Besonders bei einer Debütautorin, bei der dieser aus dem Kontext gerissene Schnipsel der erste Eindruck sein könnte, der bei neuen Zuschauern bleiben könnte.

Doch was ist denn der Kontext? Vielleicht ist das alles ja nur ein Witz, vielleicht neigt sie ja zur Selbstironie. Immerhin trägt sie ja auch genau die Art von Frisur, über die sie sich noch in ihrem eigenen Buch selber lustig gemacht hat. Für alle, die das Buch gelesen haben: Ich spreche von der Stelle, wo Tilda sich auf dem Rave befindet und die eine Berlinerin einen sogenannten “Micro-Pony” trägt, welcher sie dann, ironischer Weise, für Tilda direkt als Berlinerin kennzeichnet. Das alles sprach für mich noch für einen gewissen Sinn für Humor. Doch im Laufe des Interwies musste ich zu meinem Bedauern feststellen, dass dem gar nicht so ist. Auch als sie über ihre Verlagstätigkeit sprach, war ich etwas baff. Sie redet über die Zeit, in der sie für einen Verlag die Stapel mit den unbekannten Manuskripten sichten musste. Jedem wird bekannt sein, dass das Verlagsgeschäft, so wie alle künstlerischen Branchen, sicher sehr tough sein kann. Ich finde es jedoch etwas hochnäsig, zu sagen, dass jeder, der etwas Ahnung von Literatur hätte, schon an den ersten Sätzen erkennen könne, ob jemand Talent hätte oder nicht. Selbst schlechte Werke müssen nicht als “Scheiß Texte” bezeichnet werden, und Aussagen wie, dass Erfolg gleichzeitig der Beweis einer Existenzberechtigung sei, haben mir dann endgültig die Hoffnung genommen, dass ich den privaten Worten Wahls nochmal irgendetwas abgewinnen könnte.

Außerdem haben mich Aussagen wie:

“[…] ich weiß nicht, ob ich kinder will, erst einmal will ich millionärin sein und wenn ich dann kinder will, dann will ich nur töchter, die ich zu wütenden furien heranziehen werde, die männern (auch frauen), die ihnen wehtun doppelt zurück wehtun und die leidenschaftlich brennen und kämpfen für irgendwas. also mädchen und frauen: seid wütend, wild und maßlos, brennt und kämpft für eure leidenschaften. und schießt eure typen ab (metaphorisch, außer ihr müsst sie wirklich abschießen), wenn sie kacke sind. und jungs und männer: seid das von mir aus auch alles, aber seid halt keine arschlöcher, ok? […]”

Quelle: https://www.instagram.com/p/C4Qmq1qN_hc/?utm_source=ig_web_copy_link

auch nicht wirklich dazu gebracht, meine Ansicht zum Positiven zu verändern.

Schade eigentlich, wenn man bedenkt, was für einen gegensätzlichen Charakter Sie hingegen in Ihrem Buch erschaffen hat. Was auch immer jetzt für eine Parole hinter dem Beitrag steht, finde ich solches Kampfgebrüll immer etwas abschreckend. Und auch derartige Statusvorlieben hätte ich vielleicht einfach nicht erwartet.

Das zweite Interview kann ich auch empfehlen. Da kommt sie etwas sympathischer rüber. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass es da mehr um das Buch an sich geht.

Vielleicht ist dies einfach eines dieser Werke, welches man vom Künstler losgelöst betrachten muss.

Solltet ihr aber trotzdem mehr über den Schreibprozess von Wahl erfahren möchten, dann schaut ruhig rein. Das war schon nicht uninteressant. Sie spricht auch viel über die Emanzipation von ihrer Familie und wie das alles mit in das Buch eingeflossen ist. Und über ihre Einflüsse, wie Kornelia Funke, Juli Zeh und Angelika Klüssendorf.

Trotzdem bin ich auf ihr zweites Buch gespannt, welches nicht nur eine Fortsetzung ist, sondern sich speziell mit der Weiterführung von Idas Geschichte befasst. Dazu wird natürlich auch wieder eine Kritik kommen.

Abschließen würde ich nur sagen, dass ich gespannt bin, was da noch kommt. Große Autorin oder “BookTok-One-Hit-Wonder”?

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